Verrückt nach Tönen und Geräuschen

Verrückt nach Tönen und Geräuschen zu sein – das ist Sonofolie. Als Halbwüchsiger bannte ich alle möglichen akustischen Vorkommnisse auf Tonband. Später kam das Komponieren, das Hervorbringen neuer Töne hinzu. Und heute bin einfach verrückt danach, bislang Ungehörtes aus konkreten, aufgezeichneten Klängen hervorzulocken und sie mit tonalen Elementen zu verweben.

Frank J. Witte

Frank J. Witte · Sonofolie

An der Ausbildung, am Studium der Philosophie, Germanistik und Politikwissenschaft kann’s kaum liegen. An beruflichen Tätigkeiten wie der Musikredaktion und Tonregie für multimediale Produktionen schon eher. Unermüdliche Studien von »Klassik, Jazz, Rock und Grenzgebieten« taten das ihre. Carpe diem also!

Tönefangen & Fieldrecording

Laute der Natur oder ein schepperndes Blech, stampfende Maschinen, schräg klingende Glocken, das Quietschen einer alten Tür oder das Knistern sanft bearbeiteter Metallfolien – alles Kandidaten für zukünftige Klangobjekte.

Fieldrecording in den Salzwiesen am Mont-Saint-Michel

Tönefangen in den Salzwiesen am Mont-Saint-Michel. Foto: Doro Witte

Aus Geräuschen, Tönen aller Art, ja auch aus dem, was gemeinhin als Krach bezeichnet wird, lassen sich mit den Werkzeugen im Studio Sonofolie Klangobjekte gewinnen. In unserem Archiv ruhen zehntausende solcher Objekte. Doch wenn die Tonwerkbank ruft, erwachen die passenden Objekte, um Teil von neuen Kompositionen zu werden.

Geräuschkomposition & Klangmalerei

In den uns umgebenden Lauten, Geräuschen und Klängen aller Art steckt ungeahnte Musik. Das haben schon vor Jahrzehnten Pioniere wie Pierre Schaeffer , Pierre Henry oder Luc Ferrari bewiesen. Mit musikalischer Phantasie und virtuos gehandhabten Werkzeugen entstehen aus akustischen Rohmaterialien die erstaunlichsten Werke. Als akusmatische Musik sind sie dann zu hören.

Tonstudio

Studio Sonofolie

Im Blogbeitrag »Was ist Geräuschmusik?« spreche ich über mein Verständnis von Geräuschmusik in der Tradition der Moderne. Über Geräuschmusik habe ich mich auch mit Moritz Eggert ausgetauscht. Er hat überaus interessante Gedanken zur Frage beigesteuert, was am Anfang einer Komposition steht, aus seiner Perspektive als Komponist für Neue Musik, Hochschullehrer und Präsident des Deutschen Komponistenverbandes. Weiter lasse ich mich bei der Arbeit an den Klangbojekten auch von anderen Kunstformen inspirieren, etwa der »Unendlichen Säule« von Constantin Brâncuși oder den vor Objets trouvés wimmelnden Kunst-Installationen meines Künstlerfreunds Wolf Rabe.